Thursday, September 27, 2007

Gewalt gegen Frauen: Bundesregierung will Frauen besser schützen


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:: Gewalt

Regierung will Frauen besser schützen


Jede dritte Frau in Deutschland wird Opfer von Gewalt (Foto: dpa)
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Jede dritte Frau in Deutschland wird Opfer von Gewalt (Foto: dpa)
37 Prozent der Frauen in Deutschland werden mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt. Jede siebte Frau erlebt dabei schwere sexuelle Gewalt. In jedem vierten Fall war der Partner der Täter. Vor diesem Hintergrund hat Familienministerin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Berlin den zweiten Aktionsplan der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen vorgelegt.

Migrantinnen noch häufiger betroffen
Der Schwerpunkt liegt auf dem Schutz von Migrantinnen. Frauen aus der Türkei oder Osteuropa seien viel häufiger als deutsche Frauen Opfer körperlicher oder sexueller Attacken, sagte die CDU-Politikerin. Fast jede zweite türkische Frau habe Gewalt erlebt.

Recht auf gewaltfreies Leben
Der Aktionsplan bündelt die mehr als 130 Maßnahmen unterschiedlicher Ministerien gegen häusliche und sexuelle Gewalt, Stalking, Frauenhandel oder Genitalverstümmelung. Er baut im Wesentlichen auf dem ersten Aktionsplan der rot-grünen Regierung von 1999 auf. Jeder Mensch habe ein Recht auf ein gewaltfreies Leben, sagte die Ministerin. Die Regierung wolle damit "auch ein Zeichen setzen und Menschen ermutigen, sich nicht mit Gewalt abzufinden", sondern sie aktiv zu vermeiden und zu bekämpfen.














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Kinder müssen es oft mit ansehen
Die Gewalt gegen Frauen sei "kein Randproblem", betonte von der Leyen. "Sie geschieht mitten aus der Gesellschaft heraus." Kinder seien in 60 Prozent der Fälle Zeugen der Taten, oft seien sie ebenfalls Opfer, weil sie die Mutter verteidigen wollten. Die Familienministerin: "Diese Kinder sind gefährdet, später selbst Täter zu werden."

Online-Beratung in mehreren Sprachen
Um die Gewalt gegen Frauen türkischer Abstammung einzudämmen und gegen Zwangsverheiratungen vorzugehen, soll die mehrsprachige Online-Beratung gezielt ausgebaut werden. Neben Integrationskursen ist auch geplant, "Respekt-Personen" und andere Multiplikatoren in den Migranten-Gemeinden anzusprechen.

Übeltäter sofort eliminieren
In allen Fällen häuslicher Gewalt ist für von der Leyen die Erste Hilfe entscheidend. Der Gewalttäter - meist der Mann - müsse sofort aus der gemeinsamen Wohnung geworfen werden. Die professionelle Hilfe - etwa aus Frauenhäusern - müsse sofort einsetzen.

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Ärzte sollen ihren Blick schärfen
Vor allem Ärzte und Helfer sollen so geschult werden, dass sie bei Verletzungen wie kleineren Platzwunden oder einem blauen Auge auch der Frage nachgehen, ob häusliche Gewalt vorliegen könnte. Entsprechende Erkenntnisse sollen sofort dokumentiert werden - etwa für spätere Prozesse.




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Bessere Vernetzung geplant
Die Früherkennung familiärer Gewalt gegen Kinder ist ein weiterer Schwerpunkt des Aktionsplans. Dafür soll die Vernetzung der Jugendhilfe mit den Schulen und dem Frauenschutz vorangetrieben werden. Sieben Prozent der Kinder geben an, sie hätten im vergangenen Jahr Gewalt zu Hause erlebt.

Ministerin sieht Bewusstseinswandel
"Frauen und Kinder leiden lebenslang darunter", sagte von der Leyen. "Gewalt zieht immer neue Gewalt nach sich." Die CDU-Politikerin stellte aber auch einen langsamen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft fest: "Dass man ein Kind nicht schlägt, ist inzwischen tief verankert in der Bevölkerung."


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